Der aktuelle Test von Stiftung Warentest zeigt: Viele Sonnencremes für das Gesicht sind gut, doch die Testverlierer sollte man meiden.
- Sonnencremes können schädliche Substanzen enthalten oder einen viel geringeren UV-Schutz als deklariert.
- Im aktuellen Test von Stiftung Warentest schneidet die teuerste Sonnencreme am schlechtesten ab.
- Auf den ersten Platz schafft es Eucerin – das Produkt ist frei von bedenklichen Inhaltsstoffen und bietet eine leichte Formulierung.
Das Gesicht ist der Sonne und damit auch der schädlichen UV-Strahlung ständig ausgesetzt. Ungeschützt kann die empfindliche Haut im Gesicht schneller altern, also frühzeitig Falten und Pigmentflecken bilden. Zudem steigt auf Dauer das Hautkrebsrisiko an. Darum sollte eine Sonnencreme für das Gesicht einen festen Platz in der Hautpflegeroutine haben. Ein höherer Lichtschutzfaktor (LSF) schützt dabei besser vor einem Sonnenbrand. So lautet jedenfalls die Theorie.
Wie es wirklich ist, zeigt ein aktueller Test von Stiftung Warentest: Ein teures Sonnenschutzmittel einer beliebten Marke fällt durch, weil es den angegebenen UV-Schutz nicht einhält. Vier weitere Produkte enthalten einen Weichmacher, der in der EU verboten ist. Jedoch überwiegen gute Sonnencremes für das Gesicht im Test: Von 14 getesteten Produkten kann Stiftung Warentest sechs empfehlen.
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Sonnencremes fürs Gesicht: Die Testsieger bei Stiftung Warentest
- Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme LSF 50+, 50 ml*, Testurteil: 1,7 („gut“)
- Garnier Ambre Solaire Sonnenschutzfluid mit Hyaluronsäure LSF 50+, 40 ml*, Testurteil: 1,7 („gut“)
- dm Sundance Med Ultra Sensitiv Sonnenfluid LSF 50+, 50 ml, Testurteil: 1,8 („gut“)
- V.Sun Little Sunshine Sun Fluid LSF 50, 30 ml, Testurteil: 1,8 („gut“)
- La Roche-Posay Anthelios Invisible Fluid LSF 50+, 50 ml*, Testurteil: 1,9 („gut“)
- medipharma cosmetics Sonnenschutz Fluid LSF50+, 50 ml*, Testurteil: 1,9 („gut“)
Nivea und Junglück gehören zu den schlechtesten Sonnencremes fürs Gesicht im Test
Bei Sonnencremes für das Gesicht kommt es noch mehr als bei Sonnenschutzmittel für den Körper auf die Formulierung an: Sie sollte eine leichte Konsistenz haben, schnell einziehen, nicht weißeln und keinen fettigen Film hinterlassen. In puncto Anwendung und Hautgefühl überzeugen fast alle der 14 untersuchten Sonnencremes.
Schlechte Noten im Test hagelt es hingegen für die Inhaltsstoffe: In vier Produkten stößt Stiftung Warentest auf Di-n-hexylphthalat (DnHexP), so etwa im „Invisible“-Sonnenschutzfluid von Nivea. Der Weichmacher darf in der EU nicht für Kosmetikprodukte eingesetzt werden, da er als fortpflanzungsschädigend eingestuft wird. Er kann aber als Abbauprodukt bei der Herstellung des chemischen Sonnenschutzfilters DHHB entstehen. Ein akutes Gesundheitsrisiko gehe von den enthaltenen Mengen nicht aus, erklärt Stiftung Warentest.
Zu den Testverlierern gehört unter anderem die Sonnencreme von Junglück. Sie ist mit rund 36 Euro das teuerste Produkt – und gleichzeitig das schlechteste. Denn sie halte weder den angegebenen LSF von 50 ein noch könne sie ausreichend vor UVA-Strahlung schützen, heißt es im Testbericht.
Gut zu wissen
Der Lichtschutzfaktor gibt lediglich den Schutz vor UVB-Strahlung ab. Darum sollte eine Sonnencreme zusätzlich UVA-Filter enthalten. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein, zerstören DNA und tragen so nicht nur zu vorzeitiger Hautalterung bei, sondern verursachen auch Hautkrebs. Dasselbe gilt auch für UVB-Strahlung, die für Sonnenbrände verantwortlich ist. Schwere Sonnenbrände in der Kindheit lassen das Risiko für Hautkrebs im Erwachsenenalter um das Zwei- bis Dreifache ansteigen.
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Die besten Sonnencremes bei Stiftung Warentest: Die Testsieger im Vergleich
Acht Sonnencremes schneiden im Test gut ab, aber nur sechs kann Stiftung Warentest aktuell empfehlen. Wie die Verbraucherorganisation informiert, habe der Hersteller die Rezeptur des ursprünglichen Testsiegers – das „Lovozon“-Sonnenfluid der Drogeriekette Müller – mittlerweile verändert. Auch das Sonnenfluid „Sunozon Matt“ von Rossmann ist in der ursprünglichen Form nicht mehr erhältlich. Zwar ist der Test aktuell, allerdings kauften die Tester die Produkte den Angaben nach bereits zwischen Juli und September 2024 ein.
Unverändert sind hingegen die Rezepturen der beiden neuen Testsieger: Das Sonnenschutzgel von Eucerin und das Sonnenfluid von Garnier mit LSF 50+ halten den deklarierten UV-Schutz ein und überzeugen mit einer schnell einziehenden Formulierung.
Eucerin Sonnencreme fürs Gesicht mit LSF 50 schneidet im Test am besten ab

Das „Oil Control“-Sonnenschutzgel von Eucerin erhält im Test der Stiftung Warentest die Note 1,7 und zählt damit zu den besten Sonnenschutzmitteln fürs Gesicht. Konzipiert für ölige und zu Unreinheiten neigende Haut, setzt das Produkt auf eine nicht-komedogene Formulierung mit mattierendem Effekt. Sie soll die Poren nicht verstopfen und bis zu zwölf Stunden lang vor Glanz schützen.
Die Formulierung enthält weder Mikroplastik noch den chemischen UV-Filter Octocrylen. Natürliche Antioxidantien aus Süßholzwurzeln sollen die Haut zudem vor freien Radikalen schützen. Laut Hersteller zieht die Textur rasch ein. Der Test bestätigt das: Für Anwendung und Hautgefühl bekommt das Sonnenschutzmittel von Eucerin die Note 1,8.
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Platz 2 im Test: Sonnencreme fürs Gesicht von Garnier eignet sich für trockene Haut

Dicht hinter Eucerin folgt das Sonnenfluid von Garnier, das ebenfalls auf eine Gesamtnote von 1,7 kommt. Mit einer Note von 1,9 schneidet das Produkt bei der Anwendung und beim Hautgefühl minimal schlechter ab. Die Formulierung soll aber ebenfalls schnell einziehen und ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen. Das Besondere an der Rezeptur ist der Zusatz von Hyaluronsäure. Diese kann dazu beitragen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Trockenheit vorzubeugen. Das kann vor allem bei einer täglichen Anwendung unter Make-up oder in der Kombination mit anderen Pflegeprodukten ein Vorteil sein.
Anders als das Sonnenschutzmittel von Eucerin enthält die Formulierung Octocrylen sowie Duftstoffe, was bei Menschen mit empfindlicher und zu Allergien neigender Haut zu Irritationen und Juckreiz führen kann.
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